Meldung

20 November 2023

EINSATZ 39/2023 - Silobrand mit Gefahrgut

Am Freitag gegen Mittag wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Regensburg zu einem Brand im Kalkwerk Regensburg alarmiert. Die zunächst unklare Lage entwickelte sich in der Folge zu einem Großeinsatz mit einer Vielzahl an Einsatzkräften. Um 11:24 Uhr wurden der Löschzug der Berufsfeuerwehr und die Feuerwehren Schwabelweis, Weichs, und Tegernheim zu einer Rauchentwicklung im Kalkwerk Regensburg alarmiert. Vor Ort erkundete der Einsatzleiter folgende Lage: In einem Silo des Kalkwerks kam es zu einem Brand eines Chemiestoffes mit entsprechender Rauchentwicklung. Der Brandrauch hatte sich bereits auf ein zweites Silo und Betriebsanlagen ausgebreitet. Durch den schwefelhaltigen Stoff bestand anfangs Explosions- und akute Vergiftungsgefahr für die Einsatzkräfte. Der Einsatzleiter ließ den Bereich daraufhin großräumig sperren und umgehend eine Warnung der Bevölkerung über das Modulare Warnystem auslösen. Die Pilsenallee und die angrenzende Bahnstrecke Regensburg-Schwandorf mussten gesperrt werden. Im Umkreis von ca. 2 Kilometern wurden Messungen durchgeführt. Hier wurden keinerlei Belastungen der Luft durch Schadstoffe nachgewiesen, weshalb die veranlasste Warnung der Bevölkerung nach der Erstphase des Einsatzes zurückgenommen werden konnte. Durch eine betriebseigene Inertisierungsanlage und den Einsatz von Kohlendioxid durch die Feuerwehr konnte die Explosionsgefahr eingedämmt und eine weitere Brandbekämpfung für die Einheiten ermöglicht werden. Im weiteren Verlauf des langwierigen Einsatzes mussten noch zahlreiche Feuerwehren und Einheiten des Rettungsdienstes nachalarmiert werden. Neben weiteren Kräften der Berufsfeuerwehr und mehrerer Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren wurde auch der Gefahrgutzug zur Dekontamination alarmiert. Hier unterstützten im weiteren Verlauf auch Kräfte des Gefahrgutzuges des Landkreises Regensburg. Sämtliche im Inneren des Silos eingesetzten Kräfte mussten nach ihrem Einsatz dekontaminiert werden. Zur medizinischen Absicherung standen zwei Rettungswägen und ein Notarzt bereit. Die Versorgung bzw. Verpflegung der eingesetzten Kräfte übernahm das BRK Regensburg. Verletzte waren im Einsatzverlauf aber nicht zu beklagen. Die Einsatzleitung formierte sich mit der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und des Abrollbehälters Besprechung. Hier fanden unter Führung des Feuerwehreinsatzleiters regelmäßige Lagebesprechungen der Abschnittsleiter (Brandbekämpfung, Messen, Dekontamination und Bereitstellungsraum/Personal) sowie der Vertreter von Polizei, Rettungsdienst/Notarzt und Verbindungspersonen des Betriebs statt. Ein Fachberater Chemie, eine Chemikerin des Betriebs sowie ein Vertreter des Umweltamts unterstützten die Maßnahmen und Entscheidungen fachlich. Die Drohnengruppe des Löschzugs Keilberg ergänzte die Erkundungsmaßnahmen durch ihre Luftaufnahmen. In den Abendstunden konnten die Brandherde immer exakter lokalisiert und gelöscht werden. Gegen 19 Uhr wurden die Maßnahmen und Einsatzkräfte schrittweise reduziert. Insgesamt waren bis zu 130 Einsatzkräfte im Einsatz. Zur Brandursache und Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Aussagen treffen. (Tresch-BF)